Warum ich trotzdem Klavier spiele . . .

 

. . . Mein Verhältnis zum Klavier ist recht pragmatisch: Ich verstehe jenes Musikinstrument ganz einfach in seiner wesentlichen Definition: denn als Apparat, Werkzeug oder gar Maschine und vor allem als Letzteres betrachtet rührt meine jungenhafte Faszination.

Musik und Instrument sind bei mir immer getrennt gewesen, ich habe das Instrument deshalb nicht nach der Musik ausgesucht, sondern als komplexes Instrument an sich.
Die Vor- und Nachteile lagen mir deshalb immer offen auf der Hand:
Es ist ein Apparat aus dem man mit viel Geschick und Vorstellungsvermögen Musik rausholen kann, aber es gibt durchaus Instrumente die dem Wesen der Musik mehr entsprechen, dennoch ist es einfach eine geniale Erfindung.

Und wenn die Kinder mit ihren Händen, Fäusten und gar ihren Armen auf dem Klavier wie wahninnig gewordene Tiere einschlagen und einstoßen, indessen sich ergötzen an dem Schwall von Tontrauben und wirren Klängen, offenbart sich zugleich der wichtigste Parameter des Klaviers in seiner radikalsten Form:    Die Harmonik. 

 

 

David Rosenzweig 2012